Saturday, March 19, 2022

Willy Wimmer: Riesiger Friedensmarsch In Der Ukraine – Zehntausende Pilger Demonstrieren Gegen Kriegspolitik Und Verarmung

Willy Wimmer

Ein riesiges Heer von Pilgern hat sich aus drei Richtungen nach Kiew aufgemacht, um friedlich gegen miserable Lebensumstände, den Krieg und die vom Westen gestützte Putschregierung der Ukraine zu demonstrieren. Laut Internet-Berichten beobachtet der ukrainische Geheimdienst SBU die enormen Prozessionen. Doch diese sind so groß, dass sich bisher weder Armee noch die ukrainischen Faschisten trauen, die Friedensprozession anzugreifen. Willy Wimmer kommentiert die bislang verfügbaren Informationen und Bilder, die vom Mainstream komplett ignoriert werden …
Mit den Bildern aus der Ukraine wird das ganze Dilemma in Europa deutlich. In der Ukraine haben die Kirchen den Menschen noch etwas zu sagen und die Menschen lassen sich nicht alles durch die Regierenden bieten. Die Menschen wollen Frieden und sie gehen dafür nicht nur auf die Straßen.



Sie pilgern über Hunderte von Kilometern und nehmen damit unglaubliche Strapazen auf sich. Der damit deutlich werdende Aufschrei der Menschen gegen die gegenwärtigen Verhältnisse ist so dramatisch, dass weder die Staatsgewalt noch die rechtsfaschistischen Kräfte es wagen, sich den Pilgern in den Weg zu stellen.

Wo sind bei uns die Pilgerzüge, die sich den Kriegstreibern in den Weg stellen, und wo die Kirchen, deren Priester den Menschen noch etwas zu sagen haben?

Die Bilder könnten gegensätzlicher nicht sein.

Der Westen, der hinter dem schlimmen Schicksal der Ukraine steht und alles dort letztlich zu verantworten hat, glänzt durch Militärmanöver und dramatisches Säbelrasseln. Dagegen zeigen die Menschen in einem tiefgläubigen Land mit ihren Friedenszügen, was der christliche Glaube in und für ein Volk bewirken kann.

Wir im Westen sollten uns nicht täuschen, was die tatsächliche Lage in der Ukraine anbelangt. Dabei ist es geradezu unglaublich, dass die Pilgerzüge im Westen der Ukraine ihren Ausgang genommen haben. In dem Teil der Ukraine, der schon dem Bilde nach an das alte Österreich erinnert und der bislang nach Westen oder in die Eigenstaatlichkeit strebte.

Wer in den letzten Jahren nach dem westlich unterstützten Putsch gegen die legitime Regierung in Kiew angenommen hatte, dass es keine staatliche Kooperation mit den alten faschistischen Strukturen in diesem Lande geben würde, sah sich enttäuscht.

Die Europäische Union hatte nicht das Geringste dagegen einzuwenden, riesige Finanzströme dem »Rechten Sektor« zugutekommen zu lassen, solange sich diese Kräfte gegen den Russisch sprechenden Teil der Ukraine oder Russland selbst einsetzen ließen.

Der deutsche Widersinn kam dabei besonders deutlich zu Tage. Hier wurde der Verbotsantrag gegen die NPD beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Und deutsches Regierungsgeld stärkte die »Asow-« und sonstigen Bataillone im Kampf gegen alles das, was »russisch« war und ist.

Die Pilgerzüge haben nichts von dem an sich, was in den letzten Jahren die Wiege des russischen Volkes in Europa so auseinandergetrieben hatte. Man muss sich in beiden Ländern nur einmal die Mehrzahl der Ehepaare ansehen, um eines feststellen zu können: Russen heiraten Ukrainer und umgekehrt. Hier haben nach dem Zerfall der Sowjetunion jene westlichen Kräfte angesetzt, die schon vor dem Ersten Weltkrieg über das Council on Foreign Relations aus Chicago alles unternommen haben, die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie auseinander zu jagen.

Das für Mitteleuropa so desaströse amerikanische Modell wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht nur in der Ukraine umgesetzt. Russland ist jetzt das Ziel. Dagegen stehen die Menschen in der Ukraine auf. Sie wollen sich ihre Mitmenschlichkeit nicht auch noch nehmen lassen. Und es ist das christliche Kreuz, das ihre Friedenspilgerzüge bestimmt.

 
 


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Ist Europa am Ende?

Als Politiker und CDU-Mitglied gehörte er 33 Jahre lang dem Deutschen Bundestag an. Der Jurist war von 1985 bis 1992 verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU sowie Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Als Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) konnte Willy Wimmer zudem ab 1994 sieben Jahre lang zahlreiche internationale Kontakte knüpfen.

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