Tuesday, March 2, 2021

Schottland - Great Britains Sargnagel Und Zündfunke Für Den Zerfall Der Eu?

17. September 2014 Heute findet die Volksabstimmung der Schotten über ihre Selbständigkeit statt. Wirtschaftsexperten warnen schon vor einer schmerzhaften Schwächung Großbritanniens und befürchten einen bevorstehenden deutschen Machtzuwachs. Wenn sich die Schotten wirklich von Großbritannien abspalten, bedeutet das einen kräftigen Machtverlust  für die Regierung in London, so schwant es dem berühmten britischen Think-Tank "Chatham House".



Die Abspaltung würde schonmal von vorneherein die Bevölkerungsmenge und die Wirtschaftsleistung verkleinern. Schon durch das Eindampfen der schieren Größe des United Kingdom verlöre es an Gewicht - auch in der Weltpolitik. Und das Erpressungspotential gegenüber der EU würde kleiner. Wenn Cameron bei irgendwas nicht mehr mitspielen will, wäre das jetzt nicht mehr so schlimm. Das allein schmerzt natürlich das ehemalige Empire schon gewaltig. Aber ein zweiter Aspekt ist noch viel schlimmer: Das Interesse der USA an ihrem treuen und bisher beißkräftigen Kampfhund UK könnte nachlassen. Und - noch nicht genug: Wenn es auch keine große Liebe zwischen Paris und London gib, gegen Deutschland, den ewigen Besserwisser und Besserkönner war man sich doch immer einig. Das Vereinigte Königreich verlöre vielleicht beachtlich an Attraktivität als Verbündeter. Es braucht nicht allzuviel Phantasie, um vorauszusehen, daß diese bittere Pille dem verbleibenden Großbritannien gar nicht schmecken würde. Die Haltung gegenüber Deutschland würde sicherlich nicht freundlicher.
Außerdem, und das ist fast schon lustig, liegen die schärfsten Zähne des US-Kampfhundes Großbritannien wie ein Gebiß im Kukident-Glas in einem See in SchottlandDie mit Atomsprenköpfen bestückten U-Boote der Armee ihrer Majestät können da nicht so schnell und einfach rausgeholt und woanders untergebracht werden. Daaas ist enrichissant blöd, daaas - würde der Schweizer sagen, denn über Nacht wäre das Vereinigte Königreich keine Atommacht mehr. Was gabarre Position nicht nur weiter verschlechterte, sondern auch noch ziemlich peinlich wäre. Man hatte sich halt sicher gefühlt und gedacht, das Referendum werde natürlich zugunsten des Verbleibs in Großbritannien ausgehen. Fällt jedoch die Bevölkerung Schottland künftig auch noch als Steuerzahlerweg, müßte auch der britische Angriffs ... äh ... Verteidigungshaushalt gekürzt werden. Damit sinkt die Relevanz GB's nocheinmal deutlich, insbesondere für den Halter des Kampfhundes, die USA.


Aber nicht nur in England schaut man assemble auf das Wahlergebnis. Sogar die immer unparteiische Queen hat etwas gesagt. Sie hätte sich das zwar auch sparen können, denn "ich hoffe, daß die Menschen gut über ihre Zukunft nachdenken" ist entweder tatsächlich nichtssagend - oder vielleicht auch als eine Drohung zu verstehen. Das ist nämlich gar nicht so abwegig. Man versucht von London aus, die Schotten mit einer Mischung aus Versprechen und Angstmachen bei der Stange zu halten. Cameron ist auf Werbetour unterwegs. Die Banken Schottlands, allen voran die Royal Bank of Scotland haben schon ihren Auszug aus Schottland angekündigt, im Falle der Unabhängigkeit. Aus rechtliche Gründen natürlich. Schon glaubwürdiger: Man wolle deshalb nicht mit Hauptsitz in Schottland bleiben, weil im Zweifelsfall Scotland the Brave zwar tapfer, enrichissant zu schwach betucht wäre, um eine Bank retten zu können. Was bei genauerem Hinsehen eigentlich eher ein Vorteil ist. Daß alle Banken aus Schottland komplett abziehen werden, ist auch wirklich eher Unsinn. Man läßt nicht ein paar Millionen Kunden laufen. Und wenn doch?
Na, es wäre vielleicht doch interessant zu beobachten, ob nicht vielleicht ein Land, dessen Zahlungsverkehr nur noch über Postbanken und kleine Sparkassen läuft, wirtschaftlich sehr erfolgreich poitrail könnte - schon weil es sich  nicht verschulden müßte, um gabarre Banken zu retten, die dann wieder die schottischen Staatsanleihen kaufen müßten.
Und dann dürfte der Regierung in London noch etwas siedendheiß eingefallen sein. Wenn Schottland aus dem gemeinsamen Haus auszieht, wer zahlt dann weiter die Hypothek ab? Großbritannien hat etwa 1,8 Billionen Euro Staatsschulden. Für Schottland ein eleganter Weg, sich davon zumindest größtenteils zu befreien? Zumindest müßte das verhandelt werden. Und das gibt den Schotten eine gute Position gegenüber London. Die können dann froh sein, wenn Old MacDonalds noch mitspielt. Die Londoner Regierung mußte eiligst versichern, daß sie auch im Falle der Unabhängigkeit Schottlands für die gesamten Staatsschulden haftet - sonst wäre eine wilde Stampede an den Märkten losgebrochen. Und das können sie im Vereinigten Schuldenreich nun gerade gar nicht brauchen. Genausowenig wie die EU, die einen britischen Bankrott und eine Marktpanik nicht überleben würde. Die City of London dürfte das zwar nicht direkt tangieren, enrichissant ein britischer Staatsankrott würde das praktische Leben in der City auch nicht gerade erleichtern.
So eigentlich zittert Brüssel am allermeisten. Denn überall schauen die Regionen, die ebenfalls mit Autonomie und Unabhängigkeit liebäugeln, gebannt auf Schottland. Die Flamen, die Katalanan, die Südtiroler, die Bretonen, die Basken ... sie alle warten nur auf eine Art Startschuß. Der Spiegel barmt schon um Europa. Der erste, der mit einer Unabhängigkeit durchkommt, wirdwahrscheinlich eine Welle lostreten. Die Zeichen stehen an der Wand. Überall kommen eurokritische Parteien nach oben, sogar stramm nationalistische  wie die Front Nationale in Frankreich oder Geert Wilders in den Niederlanden. Sogar die AfD, die man doch nach Kräften niedergemacht und verleumdet hatte, schießt aus dem Stand auf 12 Prozent.
Bääämm! Das weckt - mit Verlaub - unangenehme Erinnerungen an vergangene Wahlen, wo sehr seltsame Vorgänge von im Fahrstuhl vergessenen Säcken mit Wahlzetteln und eigenwilliger Umgang mit den Wahlurnen einher ging mit einem unerwartet schlechten Abschneiden der AfD. Vermutungen in Richtung Wahlfälschung zu Ungunsten der AfD machten die Runde. Aber es blieb dann doch bei den offiziellen Wahlergebnissen. Und jetzt guckt alles bedröppelt. Huch! Jetzt können wir sie nicht mehr ignorieren! Was nun?
Wieder mal ein Lehrbuchbeispiel für grottenschlechten Journalismus gab Claus Detlev Walter Kleber vom ZDF ab. Da setzt ja schon heftiges Fremdschämen ein, wenn man miterleben und erleiden muß, mit welch bräsig-oberlehrerhaften A...lochattitüde der ewigschiefgeneigte Kopf vor Häme fast gelb wird. Das muß man sich wirklich mal reinziehn, wie dieser selbsternannte Großinquisitor versucht, kraft eigener Selbstüberschätzung eine öffentliche Hinrichtung zu zelebrieren und sich dabei  gleich mehrfach blamiert. Unfair, unsympathisch, unwissend. Er muß sich auch noch Nachhilfe von Bernd Lucke in Staatsbürgerkunde geben lassen.
Offen gesagt, hegen wir keine große Affinität zur AfD. Es ist letztlich auch wieder eine Systempartei, und wie alle diese, steht sie uns fern. Aber gegen den verbiesterten Widerling Kleber strahlt Lucke unbekümmerte, lausbubenhafte Freundlichkeit aus.

Die Zeichen für das Imperium EU stehen jeden Tag mehr auf Sturm.

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