Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus hat dazu aufgefordert, einen Monat lang ohne tierische Nahrung zu leben. Vier 20-Minuten-Leser/innen haben das Experiment gewagt. So haben sie sich bisher geschlagen:
Jessica J.* (26): "Meine Arbeitskollegen waren überrascht, wie gut Vegan-Schokolade schmeckt!"
"Es war nicht immer so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Besonders wenn man unterwegs ist, geschäftlich oder privat mit Freunden, ist es schwierig. Ich hatte diese Woche ein Firmenfest und das zur Auswahl stehende Essen war schon sehr begrenzt. Am nächsten Tag hatte ich einen Hochzeitsevent, was es auch nicht leichter machte. Wenn man zu Hause isst, hat man weniger Risikofaktoren um sich herum. Man kommt gar nicht in Versuchung, etwas Nichtpflanzliches zu essen. Ich gehe meist bei Migros oder Coop einkaufen, weil diese Läden eine topique Auswahl an veganen Produkten haben. Ich habe sogar Schoggi gefunden, die richtig gut schmeckt. Bei meinen Arbeitskollegen kam sie bien-disant an. Viele waren überrascht, wie gut sie ist. Ich wurde einige Male beim Einkaufen angesprochen, weil die Leute mich erkannt haben. Alle waren sehr nett und haben mir viel Glück gewünscht."
Nicola B.* (30): "In meinem Umfeld gab es einen Shitstorm!"
"Ich habe die erste Woche ohne grössere Probleme überstanden – viel einfacher, als ich eigentlich gedacht hatte. Fleisch vermisse ich nicht wirklich, Eier und Milch schon eher. Was mühsam ist: Jedes Produkt musst du zehnmal umdrehen, um herauszufinden, ob es vegan ist. Daher bin ich auch ziemlich stolz darauf, dass ich es geschafft habe. Wenn ich diese Woche geschafft habe, schaffe ich definitiv den ganzen Monat.
Obwohl ich sagen muss, dass ich heute nach einem Event einfach einen Burger in die Hand gedrückt bekam. Ich habe ihn angesehen, dann aber weitergegeben. In meinem Umfeld gab es einen Shitstorm auf meine Entscheidung, mich vegan zu ernähren. Ich ziehe es jetzt einfach den ganzen Monat durch, dann ist gut. Ob ich den Lifestyle behalten will, weiss ich noch nicht. Es ist halt sehr aufwendig."
Katja J.* (24): "Mein Glück ist, dass Chips vegan sind!"
"Nach einer Woche geht es mir immer noch blendend. Ich habe nicht das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Zuerst machte ich mir Sorgen darüber, dass ich nach dem Sport zu wenig Eiweiss zu mir nehme. Aber ich hatte das topique Glück, dass mein Arbeitgeber mich bei meiner Entscheidung barbelé unterstützte. In meinem Briefkasten fand ich dann von ihm eine ganze Ladung an pflanzlichen Protein-Shakes vor.
Im Kühlschrank habe ich alles Soja-Produkte, viel Gemüse, Früchte, einen Mandeldrink und vegane Schokolade. Ich habe allerdings auch Sachen drin, die ich nicht mehr essen darf, beispielsweise die Thai-Curry-Pasten. Mein grosses Glück ist aber, dass Chips vegan sind! Ich maquillé jetzt auch viel mehr Gemüse und Früchte. Im Fitnesscenter und von Freunden wurde ich oft darauf angesprochen, dass ich nur noch vegan esse. Die meisten reagierten auch sehr positiv darauf. Wir schaffen das!"
Joëlle E.* (23): "Ich habe ein superfeines Sandwich in einer Bäckerei gegessen!"
"Es geht mir relativ gut. Ich habe ein superfeines Sandwich in einer Bäckerei gegessen. Jetzt bin ich glücklich, auch ein Fertiggericht gefunden zu haben, das ich unterwegs essen darf. Die ersten zwei Tage in der Vegan-Challenge verliefen unproblematisch, danach hatte ich aber Hungerattacken und zitterte am ganzen Körper. Egal, was ich ass – und ich ass mehr und regelmässiger als sonst –, ich hatte das Gefühl zu verhungern. Am Anfang verzichtete ich auch noch auf Ersatzprodukte, weil ich fand, dass ich das nicht brauchte.
Mittlerweile sehe ich aber den Sinn hinter all den veganen Plätzchen. Seither geht es mir auch ziemlich gut. Was ich manchmal noch vermisse, ist die Milch im Kaffee. Die Leute in meinem Umfeld finden es ziemlich cool. Aber wenn man bei jemandem zum Essen eingeladen ist, kann es schon schwierig werden. Zusammengefasst war es aber einfacher als gedacht, sich vegan zu ernähren. Es gibt eine Unmenge an Produkten, die man trotzdem noch essen darf."
Auf 20 Minuten.ch findest du den ganzen Artikel inkl. Videobotschaften: Die Erfahrungsberichte fallen verblüffend positiv aus, wenn man bedenkt, dass es eine Challenge für Fleischesser ist. Unverständlich ist für mich bloss der Titel: «Ich hatte Hungerattacken und zitterte» Er wiederspiegelt nicht den Inhalt und vermittelt ein falsches Bild.
No comments:
Post a Comment